#46 Die Führungskraft als Ermöglicher:in: Servant Leadership

Woran erkenne ich, wenn ein:e Chef:in Verantwortung übernimmt? Für die Organisation, für Mitarbeiter:innen, für Arbeitsprozesse und -ergebnisse? … Eine Frage aus unserem letzten Podcast #45 „Verantwortung tragen- Was heißt das eigentlich?“, die wir vertiefen wollen. 

Denken wir über zeitgemäße Ansätze und Trends nach, wie Führungskräfte heute Verantwortung wahrnehmen können, lohnt sich ein Blick auf Servant Leadership, findet work & flow. Ein Konzept, das das besondere Potenzial von Beziehungen erkennt und auf die Selbstorganisation von Teams vertraut. Da verwundert es nicht, dass das Interesse der drei systemischen Supervisor:innen geweckt ist.

Die Idee eines:r Servant Leader:in, also der dienenden Führungskraft, stammt aus dem agilen Kontext: Schnelle, wendige Projektgruppen ersetzen langsame, schwerfällige Organisationsstrukturen. Teams werden interdisziplinär, nach Bedarf und gefragter Kompetenz zusammengesetzt. Prozessorientierung, Volition („Einfach mal machen – auch wenn’s schwierig scheint.“) und Fehlerfreundlichkeit sind die gefragten Tugenden. In Scrum-Prozessen werden aus anfänglichem Chaos brauchbare Ergebnisse generiert. Zugegeben: Ein Konzept aus der Logik produzierender Unternehmen, z.B. der IT-Branche. Aber: Wer sagt, dass nicht auch andere Bereiche profitieren können? Was können z.B. Träger in psychosozialen Arbeitsfeldern vom Servant Leadership lernen? 

Die Leitungskraft, die ihre Mitarbeiter:innen als Expert:innen der eigenen Arbeit ernst nimmt, die auf die Selbstorganisation von Teams setzt, führt auf anspruchsvolle Art und Weise. Zwangsläufig. Denn die Rolle ist nichts für Feiglinge! Ihr werden vielfältige Fähigkeiten abverlangt: Haltung, Kenntnisse über Gruppenprozesse sowie kommunikative Kompetenz. Servant Leader:innen müssen ermutigen und befähigen. Sie müssen wissen, wann es an der Zeit ist, dem Team mutig voranzugehen oder aber dem Team diskret zu folgen und die nötigen Ressourcen bereitzustellen. Sie führen durch Beziehung. Die Frage der Verantwortungsübernahme zeigt sich dann vor allem in kluger Prozesssteuerung. In Mut, Bindungskraft und persönlichem Commitment.

Melde Dich gerne, wenn Du oder Dein Team Unterstützung und Begleitung benötigen.

Viel Spaß beim Hören!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert