#51 Purpose in der Sozialen Arbeit: Wozu sind wir eigentlich da?

Für Akteur:innen in der Sozialen Arbeit keine Neuigkeit: Das Arbeitsfeld ist in Bedrängnis.

Einrichtungen stehen seit Jahren unter ökonomischem Druck. Gleichzeitig wird erwartet, dass sie als soziale Dienstleister:innen agieren. Die Aufgaben hingegen sind nicht weniger oder überschaubarer geworden: Weltweite Krisen, gesellschaftliche Schräglagen, multiple Probleme diverser Zielgruppen – das alles bei massivem Personalmangel! Ob psychische Erkrankungen Jugendlicher oder die Integration Zugewanderter: Entscheider:innen reagieren auf die komplexen Anforderungen von außen mit Komplexität nach innen. Verdichtung der Arbeitsprozesse, Nachweis- und Dokumentationspflichten gegenüber Kostenträger:innen, Qualitätsmanagement, Datenschutzauflagen, … Die Liste der Verwaltungsaufgaben scheint endlos. Ein Würgegriff! Je größer die Einrichtungen desto schwieriger das Management. Lähmung macht sich breit, Veränderungen in der Organisation brauchen quälend lange. Sozialarbeiter:innen, Altenpfleger:innen und Erzieher:innen fragen sich, wieviel Zeit ihnen im zähen Arbeitsalltag noch für die Kernaufgaben am Menschen bleibt.

Wie können wir den steigenden Anforderungen gerecht werden? An gut gemeinten Ideen mangelt es selten. Aber sind erhöhte Anstrengungen und ein mehr desselben die Lösung? Eher ein weniger. Besser gesagt: Die Konzentration auf das Wesentliche. Wozu sind wir eigentlich da? Wofür sind wir einst angetreten? Was ist unser Purpose? Während Unternehmen der freien Wirtschaft oft nach einer schlüssigen Selbstdefinition suchen müssen, können Institutionen in der Sozialen Arbeit die Frage nach ihrem Existenzgrund zügig beantworten. Der Mehrwert des Konzepts der Purpose Driven Organization ist für sie vor allem die Wirkung nach innen. Wenn der Purpose zur zentralen Entscheidungsprämisse für alle Prozesse wird, kommt Bewegung ins Spiel. Veränderung wird möglich.

Julia und Thomas diskutieren das Konzept von Purpose am Beispiel ihrer Supervisionserfahrungen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Sie sprechen über kodifizierte Selbstorganisation von Teams, Purpose fit in der Personalakquise, Superflexibilität und Vertrauenskultur.

Melde Dich gerne, wenn Du oder Dein Team Unterstützung und Begleitung benötigen.

Viel Spaß beim Hören!

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